Der Tenorsaxofonist Johnny Griffin (1928–2008), auch „Little Giant“ genannt, war ein exzellenter Bebop- und Hard-Bop-Musiker. Weniger bekannt ist, dass er auch ein Pionier der Fusion von Jazz und arabischer Musik war.

Johnny Griffin

Der in Chicago geborene Griffin, der wegen seiner kleinen Statur und seines kraftvollen Spiels den Spitznamen „Little Giant“ erhielt, verdiente sich seine ersten Sporen an der Seite des Bluesgitarristen T-Bone Walker sowie in der Big Band von Lionel Hampton. 1957 legte er mit „Introducing Johnny Griffin“ sein Debüt bei Blue Note vor. Noch im selben Jahr folgte das bemerkenswerte Album „Blowin’ Session“, auf dem er sich mit John Coltrane und Hank Mobley maß. Parallel dazu spielte er mit Art Blakeys Jazz Messengers und mit Thelonious Monk. Mit zwei Alben des Bassisten Ahmed Abdul-Malik, die nordafrikanische und arabische Musikstile mit Jazz fusionierten, avancierte er zu einem Pionier der Weltmusik. 1963 zog Griffin nach Europa, wurde Mitglied der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band und spielte mit der Fusion-Gruppe Passport des deutschen Saxofonisten Klaus Doldinger. Sein letztes Konzert gab er nur vier Tage vor seinem Tod im Alter von 80 Jahren in Frankreich.